Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin
»Ich wollte schon immer Menschen helfen«, Jasmin, Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin am Universitätsklinikum Jena

Jasmin, warum hast Du Dich für die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelferin entschieden?
Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten und insbesondere möchte ich Menschen jeden Alters und mit verschiedenen Krankheitsbildern helfen. Ich liebe den engen Kontakt mit den Patienten und die Gespräche, die wir führen. Außerdem ist es toll, dass ich während der Ausbildung auch medizinische Inhalte lerne.
Wie hast Du Deine Ausbildung gefunden? Wie lief der Prozess ab?
Letztes Jahr habe ich intensiv darüber nachgedacht, was ich aus meinem Leben machen möchte. Ich habe dann ein Gespräch mit meinem Bruder geführt, der hier im Uniklinikum arbeitet. Er hat mir viel über seinen Beruf erzählt. Mich hat begeistert, dass er so zufrieden mit seiner Ausbildung am UKJ war. Und daher habe ich mich dann dazu entschieden, mich hier zu bewerben und auch nur hier.
Wie lange dauert die Ausbildung insgesamt und wie ist sie aufgeteilt?
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin geht ein Jahr. Von September 2024 bis August 2025. Man beginnt natürlich erst einmal mit der Theorie. Dann durchläuft man zwei Stationen bei seinem Betrieb, in meinem Fall im Uniklinikum Jena. Ich durchlaufe die zwei Stationen, die „Innere“ und die „Chirurgische“. Und zwischendurch gibt es ein Praktikum im Pflegeheim und ein Praktikum im ambulanten Pflegedienst. Das UKJ hat dafür Kooperationspartner und wir werden eingeteilt.
Wie sieht denn ein typischer Arbeitsalltag bei Dir aus?
An einem Tag wie heute, der mit der Frühschicht startet, stehe ich um 4:00 Uhr morgens auf und bin dann gegen 6:00 Uhr auf der Arbeit. Ich hole mir meine Dienstkleidung und dann beginnen wir erst einmal mit der Übergabe. Krankenpflegehelfer arbeiten immer mit einer Fachkraft zusammen.
Wir gehen zunächst durch die Zimmer und machen eine Morgenkontrolle. Dabei werden Vitalzeichen gemessen, gefragt, wie es den Patienten und Patientinnen geht und wir schauen schon mal, wer an diesem Tag die Grundpflege braucht, also wer gewaschen werden muss. Manche sind selbstständig und können das selber und andere benötigen Hilfe. Anschließend widmen wir uns der Patientenwäsche.
Zudem teilen wir auch das Essen aus. Und bei manchen Patienten und Patientinnen, die nicht mehr selbstständig zum Essen in der Lage sind, reichen wir es auch an. Wenn die Patienten fertig sind, sammeln wir das Geschirr wieder ein. Wir nehmen auch an der Mittagsrunde teil, kümmern uns um die Küche, gehen zur Klingel und erledigen weitere anfallende Tätigkeiten.
Welche Aufgaben gefallen Dir am meisten während Deiner Ausbildung?
Ich mache total gern die Grundpflege. Also ich wasche sehr gern die Patienten, auch wenn es vielleicht manchmal anstrengend ist, vor allem wenn es viele sind. Dabei komme ich mit den Leuten richtig gut ins Gespräch. Ich mag einfach die Kommunikation mit den Menschen, wenn sie dir was aus ihrem Leben erzählen und du ihnen zuhörst und allein dadurch wichtig für sie bist. Die Morgenrunde finde ich auch immer ganz gut.
Gab es schon Herausforderungen während Deiner Ausbildung? Und wie bist Du, wenn ja, damit umgegangen?
Es gab schon so einige Momente, mit Wunden oder zum Beispiel einem Druckgeschwür, was schwer anzusehen war. Die Pflegefachkraft hat gemerkt, dass es ein bisschen unangenehm für mich ist, mir so etwas anzuschauen. Sie hat verständnisvoll reagiert und dann einfach gesagt, dass ich mich gerne wegdrehen oder auch den Raum verlassen darf.
Das ist nicht schlimm, weil man so eine Wunde im Alltag einfach nicht jeden Tag oder mal so auf der Straße sieht. Und deswegen ist das völlig okay, wenn man sich bei den ersten Malen in der Ausbildung zurückzieht.

Was war denn Dein persönliches Highlight bisher in der Ausbildung?
Meine erste Station mit Hepatologie sowie Viszeral- und Gefäßchirurgie hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich dort wohlgefühlt, alle waren super nett. Auch meine Praktika liefen sehr gut. Und vor allem, dass meine Noten sehr gut sind. Wenn es Spaß macht, lernt man leichter. Auf jeden Fall gehören auch die Patienten mit zu meinen Highlights, die einfach sagen, wie gut ich meinen Job mache. Dafür bin ich sehr dankbar. Die Anerkennung der Menschen und die Dankbarkeit seitens der Patienten für meine Arbeit geben mir ein gutes Gefühl, weiterzumachen.
Warum sollte man sich für deinen Beruf entscheiden? Was würdest Du denn anderen vor dem Ausbildungsstart raten, die sich jetzt gerade noch in der Informationsphase befinden?
Zum einen dauert die Berufsausbildung nur ein Jahr. Sie ist damit perfekt für alle geeignet, die grob wissen, dass sie etwas mit Menschen und Pflege oder Medizin machen möchten, aber noch ein bisschen Zeit für die finale Entscheidung benötigen. Es ist somit vielleicht zu vergleichen mit einem FSJ, allerdings lernt man schon enorm viel, hat viel Verantwortung, verdient eigenes Geld und hat nach einem Jahr einen Abschluss in der Tasche.
In der Zeit ist man viel an den Patienten dran. Das heißt, man kann sehr gut herausfinden, ob die Pflege, die Arbeit im Krankenhaus, überhaupt etwas für einen ist. Bin ich bereit, fremde Menschen zu waschen? Bin ich bereit, fremde Menschen auf die Toilette zu begleiten? Und möchte ich die Verantwortung übernehmen? Da wird man sich in dem Jahr schon sehr gut klar, ob man dafür geeignet ist.

Was sollte man denn mitbringen, wenn man sich für diesen Beruf interessiert?
Ganz viel Geduld, super viel Empathie und Freundlichkeit. Du solltest nichts persönlich nehmen und immer freundlich, aufgeschlossen und vor allem offen sein. Auch Kontaktfreudigkeit ist eine wichtige Voraussetzung. Wenn du Angst hast, Menschen zu berühren oder anzufassen, ist das nicht so gut.
Was liebst du an Deiner Ausbildung?
Zum einen liebe ich an meiner Ausbildung, dass sie mir die ideale Chance bietet, mich auch danach noch weiterzuentwickeln. Ich lerne viel anatomisches Wissen, was ich sehr interessant finde. Besonders spannend ist, dass sich dieses Wissen auch auf den eigenen Alltag übertragen lässt. Außerdem lerne ich ständig neue Leute kennen und die meisten sind super freundlich. Ich liebe es einfach, Menschen zu helfen.
Wie sehen Deine Pläne nach dieser Ausbildung aus?
Nach dieser Ausbildung werde ich im September direkt weitermachen und eine Ausbildung als Pflegefachfrau anschließen.
Warum hast du dich dafür entschieden, hier in Jena zu bleiben und nicht irgendwo anders hinzugehen für deine Ausbildung?
Wegen meinem Bruder zum einen und weil ich auch noch sehr jung bin. Allein in eine andere Stadt zu ziehen, ist finanziell schwierig. Und weil ich finde, dass das UKJ eine gute Ausbildungsstätte ist. Ich habe hier einen kurzen Arbeitsweg. Das gefällt mir sehr gut.
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin am Universitätsklinikum Jena bietet einen schnellen Einstieg in die Pflege, attraktive Vergütung und zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten – insbesondere als Sprungbrett in die Pflegeausbildung oder ein Studium im Pflegebereich.
Daten und Fakten zur Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelferin
- Dauer: 1 Jahr
- Beginn: Jährlich zum 1. September
- Vergütung: 1.128,87 € brutto pro Monat
- Voraussetzungen:
- Hauptschulabschluss oder gleichwertiger Schulabschluss
- Ärztliche Bescheinigung zur Berufstauglichkeit
- Kommunikationsfähigkeit, Geschicklichkeit, Kontakt- und Teamfähigkeit
- Keine Berührungsängste im Umgang mit Patienten, Einfühlungsvermögen und Sensibilität
- Motivationsschreiben, Lebenslauf, aktuelle Zeugnisse
- Bei ausländischen Abschlüssen: Notenübersicht auf Deutsch, Sprachzertifikat B2, Zeugnisanerkennung für Thüringen
- Ähnliche Ausbildungsberufe:
- Sozialassistent:in
- Altenpflegehelfer:in (je nach Bundesland)
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann (generalistische Ausbildung, 3 Jahre)
- Weiterbildung & Studienmöglichkeiten:
- Nach erfolgreichem Abschluss besteht die Möglichkeit, die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann (m/w/d) zu beginnen (Dauer: 3 Jahre, Zugangsvoraussetzung: meist mittlerer Schulabschluss oder abgeschlossene Helferausbildung)
- Berufsbegleitende Studiengänge sind, je nach Qualifikation, möglich, z. B. Bachelor Pflege/Pflegeleitung, Master Pflegewissenschaft/Pflegemanagement
Du hast keine deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft oder und einen deutschen Schulabschluss? Dann gibt es einige Dinge zu beachten. Unser Welcome Center berät dazu gerne. > Vereinbare einen Termin