Ausbildung als generalistische Pflegefachfrau (m/w/d) am Universitätsklinikum Jena
»Pflege mit Perspektive«, Nika, Auszubildende als generalistische Pflegefachfrau, UKJ
Nika Weißleder ist im ersten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur generalistischen Pflegefachfrau am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Im Interview erzählt sie, warum sie sich für die Ausbildung entschieden hat, welche Herausforderungen es zu bewältigen gilt und welche Perspektiven der Beruf bietet.

Warum hast du dich für eine Ausbildung als Pflegefachkraft entschieden?
Ich habe schon während meiner Schulzeit zweieinhalb Jahre in einem Pflegeheim gearbeitet und gemerkt, dass mich das Medizinische besonders interessiert. Deshalb habe ich mich für die Ausbildung hier am UKJ entschieden – der medizinische Fokus ist einfach stärker als im Pflegeheim. Zudem bietet das UKJ viele verschiedene Stationen und Entwicklungsmöglichkeiten, sodass ich immer neue Bereiche kennenlernen kann.
Wieso hast du eine Ausbildung einem Studium vorgezogen?
Ich finde es wichtig, von Anfang an praktisch zu arbeiten. Ein duales Studium wäre auch eine Option gewesen, aber ich habe mich dann doch für eine Ausbildung entschieden. Mir macht es Spaß, direkt mit den Patientinnen und Patienten zu arbeiten und das Gelernte anzuwenden.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?
Man braucht mindestens einen guten mittleren Schulabschluss. Die Schulnoten sind nicht das Wichtigste, aber man sollte in den Grundfächern nicht die schlechtesten Noten haben. Viel wichtiger ist es, gerne mit Menschen zu arbeiten. Man muss nicht extrovertiert sein, aber offen für verschiedene Menschen und Kulturen.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung dauert drei Jahre und besteht aus Theorie- und Praxiseinsätzen. Mein Orientierungseinsatz war auf der Kardiologie. Später folgen beispielsweise der ambulante Pflegedienst, die stationäre Langzeitpflege und auch ein Einsatz in der Kinderkrankenpflege. Ich habe mir für meine Zwischenprüfungsstation die Palliativpflege gewünscht, weil mich das besonders interessiert. Die Vielfalt der Einsätze ist ein großer Vorteil, weil man sich nicht festlegen muss. Es gibt sowohl chirurgische als auch internistische Bereiche – das macht die Ausbildung super abwechslungsreich.
Was sind die größten Herausforderungen in der Ausbildung?
Man kommt manchmal auf Stationen, von denen man im Unterricht noch nichts gehört hat. Zudem gibt es Extremsituationen, etwa Reanimationen, die emotional belastend sein können. Aber man hat erfahrene Fachkräfte, Ausbildungsleitungen und Praxisanleitungen an seiner Seite und lernt, damit umzugehen.


Was waren bisher die schönsten Momente in deiner Ausbildung?
Die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten ist unbeschreiblich. Und wenn man in einem Team gut aufgenommen wird und merkt, dass man dazugehört, macht das die Arbeit noch viel wertvoller.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es für Pflegefachkräfte in Jena und wie gut sind die Übernahmechancen nach der Ausbildung?
Mit einer erfolgreich abgeschlossenen generalistischen Ausbildung kann ich in viele Bereiche gehen, auch Altenpflege, Kinderkrankenpflege oder in den ambulanten Dienst – alles ist möglich. Zusätzlich gibt es zahlreiche Fort- und Weiterbildungen, zum Beispiel für die Intensiv- oder Notfallpflege. Wer möchte, kann später auch noch studieren – etwa Berufspädagogik, um Lehrer für Pflegeberufe zu werden.
Die Übernahmechancen sind ausgezeichnet! Da der Bedarf an Pflegekräften hoch ist, hat man mit guten Noten beste Aussichten auf eine feste und sichere Anstellung.
Was gefällt dir besonders am Arbeiten und Leben in Jena?
Ich bin vor 15 Jahren nach Jena gezogen und mag die Stadt sehr. Sie ist nicht zu groß und nicht zu klein, hat viele junge Leute und ist von Natur umgeben. Man kann viel unternehmen, ohne dass es zu hektisch wird.
Was würdest du jemandem raten, der überlegt, eine Pflegeausbildung in Jena zu machen?
Ein Praktikum am UKJ ist sehr hilfreich, um einen realistischen Einblick zu bekommen. Ich habe das vorher nicht gemacht, aber viele meiner Kolleginnen und Kollegen sagen, dass es ihnen geholfen hat, die richtige Entscheidung zu treffen.
Gibt es ein Vorurteil über Pflegeberufe, das du richtigstellen möchtest?
Viele denken, Pflegekräfte machen nichts außer Grundpflege. Aber wir tragen viel Verantwortung! Wir sind die ersten, die merken, wenn es einer Patientin oder einem Patienten schlechter geht. Ärzte und Ärztinnen bekommen viele Informationen erst durch uns. Es ist definitiv mehr als nur ein „Helferjob“.
Gibt es eine besondere Fähigkeit oder einen Trick, den du durch die Pflege gelernt hast und jetzt im Alltag nutzt?
Ich glaube, ich wasche öfter meine Hände. 😉

Eine Ausbildung zur generalistischen Pflegefachfrau bietet viele Perspektiven – von der abwechslungsreichen Ausbildung über spannende Einsätze bis hin zu ausgezeichneten Karrierechancen. Wer einen Beruf mit Sinn sucht und gerne praktisch arbeitet, sollte sich bewerben!
Daten und Fakten zur Ausbildung als generalistische Pflegefachkraft
- Dauer: 3 Jahre
- Beginn: September und März
- Vergütung (Brutto/Monat)
- 1. Jahr: 1.380,70 Euro
- 2. Jahr: 1.446,70 Euro
- 3. Jahr: 1.553,00 Euro
- Theoriepartner: Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales Jena
- Voraussetzungen:
- ein guter mittlerer Schulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss oder Hauptschulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss, zusammen mit
- a) einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung (mindestens zwei Jahre)
- b) einer erfolgreich abgeschlossenen, landesrechtlich geregelten Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege
- ein guter mittlerer Schulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss oder Hauptschulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss, zusammen mit
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